Das Netzwerk für Kooperationsorte im Ländlichen Raum

Neue Maßstäbe setzen: Der Landkreis Calw startet mit dem vom MLR (Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg) geförderten Modellprojekt „CoworkingLand BW“

©Manuel Kamuf

Die Landesregierung fördert in 2023 und 2024 den Aufbau eines regionalen Netzwerks aus Kooperationsorten einzelner Kommunen für Bürger*innen, Unternehmen, Start-ups, Künstler*innen, weiteren Interessierten und Kommunen.

Erstmals in Deutschland sollen die Trendentwicklungen der letzten Jahre im ländlichen Raum aufgegriffen und miteinander kombiniert werden, indem ein Netzwerk aus einzelnen Kooperationsorten von Kommunen entsteht.

Der sogenannte „Kooperationsort“ ist ein Ort zum Treffen, Arbeiten, Vernetzen, Existenzgründen, Ideen entwickeln, Austauschen, Feiern, Hobbys nachgehen und vieles mehr. Ein Ort, der einer breiten Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird – quasi ein „Ort der Begegnung“ mit vielfältiger Nutzung, der zum lebendigen Ortszentrum wird.

Vorzugsweise werden zur Errichtung solcher Kooperationsorte Leerstandsgebäude der Kommunen oder Konversionsflächen genutzt (z.B. alte Schulen, Ortsteilrathäuser, Kindergärten, etc.) und so einer sinnvollen neuen Nutzung zugeführt. Im Fokus steht die Vernetzung der einzelnen Kooperationsorte der Kommunen bei dem Modellprojekt.

Profitieren können die beteiligten Kommunen auf verschiedene Art und Weise von diesem Angebot:

  • Anreiz für Pendelnde, nicht auszupendeln, sondern möglichst oft vor Ort zu arbeiten (steigert nicht nur deren Lebensqualität, sondern ist auch hinsichtlich dem Klimaschutz und der CO2-Bilanz sinnvoll und schafft zeitliche Freiräume für z.B. gesellschaftliches Engagement)
  • Gründungs- und Innovationsförderungen für Start-Ups und Gründende
  • Nutzung leerstehender kommunaler oder auch privater Immobilien/Flächen
  • Schaffung von Angeboten, die nur über die Multifunktionalität von Gebäuden wirtschaftlich abbildbar sind
  • Stärkung des Zusammenhalts und des Zugehörigkeitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger – auch generationsübergreifend
  • (Wieder-)Belebung der Kommune

Die Vernetzung der einzelnen Kooperationsorte wird zentral koordiniert und betrieben, um größtmögliche Synergieeffekte zu erreichen und eine hohe Qualität an allen einzelnen Kooperationsorten sicherzustellen. Die einzelnen Kooperationsorte profitieren dabei von einem einheitlichen Betreibersystem, der Unterstützung bei der Konzeption, dem Aufbau und der Umsetzung der Orte, sowie von gezielten Marketingmaßnahmen, ohne ihre Individualität in der Nutzung zu verlieren. Durch das Netzwerk im Landkreis Calw wird nicht nur die Angebotsqualität und -vielfalt gesichert, sondern auch eine Basis für den weiteren Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Landkreis geschaffen.

Der Start des Projekts erfolgt im Mai in Simmersfeld-Ettmannsweiler. Dort soll der frühere Kindergarten zum Kooperationsort werden. Um die Bedarfe vor Ort genauer zu eruieren, erfolgt eine Pilotphase mit einem mobilen Coworkingcontainer, dem sogenannten „KoKubus“. Weitere Informationen dazu sind unter „Kooperationsort werden“ zu finden. Der Projektleiter Moritz Meidert freut sich schon über auf den Auftakt: „Wir wollen Gemeinden im ländlichen Raum dabei begleiten, sich zukunftssicher aufzustellen, die Entwicklung eines solchen Kooperationsortes ist dabei ein wichtiger Baustein.“

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